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Fondsparpläne: Dachfonds oder gemanagte Fonds?
Hintergrund
Dachfonds leiden angeblich unter dem Makel hoher Kosten, was viele Berater zum grundsätzlichen Verzicht auf diese Fondsgestaltung veranlasst. Andererseits könnten sich Vorteile für Dachfonds daraus ergeben, dass nicht nur das Dachfondsmanagement, sondern auch die Manager der Zielfonds ihre Kompetenz einbringen.
"FONDS professionell ONLINE" hat dazu eine eigene Untersuchung auf der Basis der BVI-Zahlen per 30.06.2018 mit einem interessanten Ergebnis veröffentlicht:
In der Rubrik der flexiblen Mischfonds (Renditen p.a. zwischen 3,265 und 4,003 % - Berechnung zum Ausgabepreis , also inklusive Ausgabeaufschlag) haben unter den Untersuchungsbedingungen (zehn Jahre Einzahlung von monatlich 100 EUR) zwar mit dem "Ampega Balanced 3 I" und dem "NW Global Strategy V" zwei Fonds mit Direktanlagen die ersten beiden Plätze belegt, jedoch folgt bereits auf Platz 3 der erste Dachfonds "MultiManager Fonds 3". Überraschend erscheint, dass sieben der zehn Fonds, die in die Wertung kamen, zur Kategorie der Dachfonds zählen.
Auffälligkeiten
In fast allen Fonds sind ETFs beigemischt. In einem Fall besteht der Dachfonds nur aus ETFs. Während ETFs direkt auf den Depots der Anleger, insbesondere in unruhigen Börsenzeiten, mangels einer professionellen Verwaltung erhebliche Risiken enthalten, bilden sie im Einsatz in Investmentfonds eine interessante Ergänzung der Auswahl an Zielinvestments. Schließlich ist durch das Fondsmanagement eine permanente und professionelle Überwachung der Position sichergestellt.
Die Frage, ob es sich beim Sparplan um einen Mischfonds handeln muss oder ob ein in der Regel stärkere Kursschwankungen aufweisender Aktienfonds die bessere Lösung ist, ist eine Frage der Risikofähigkeit des Anlegers, also ein Beratungsthema. Betrachtet man den Untersuchungszeitraum der letzten zehn Jahre in der Wertentwicklungsstatistik des BVI, dann gibt es dort natürlich eine ganze Menge Fonds, insbesondere natürlich Aktienfonds, deren Sparpläne deutlich besser abgeschnitten haben, als der beste Mischfonds. Wer einen Kompromiss sucht, der könnte auf die Idee kommen, in einem aussichtsreichen Aktienfonds anzusparen und nach einigen Jahren den erworbenen Fondsbestand in einen etwas weniger risikobehafteten Mischfonds umzuschichten.
Fazit
Volkswirtschaftliche Risiken und damit auch die Risiken bei der Geldanlage treten immer stärker in den Vordergrund. Für Finanzberater werden in solchen Zeiten die Fondsparpläne besonders interessant, weil die risikoreduzierende ratierliche Investitionsform dann den Anlegern gut zu vermitteln ist.
Dieser Beitrag wurde erstellt von Helmut Kapferer.